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Skateparks – Zwischen Subkultur und Versportlichung

Ein Interview zur Dissertation von Veith Kilberth

Der Kölner Veith Kilberth ist schon etwas länger in Skateboarding aktiv. Früher als Pro auf Think Skateboards, mittlerweile als geschäftsführender Mitinhaber von fine lines marketing und eines Planungsbüros für Skateparks, namens Landskate. Deshalb setzt er sich schon seit einer Weile mit dem Thema Skateparks auseinander und hat nun sogar eine Doktorarbeit dazu verfasst, weil er die Notwendigkeit sah, dem Thema eine wissenschaftliche Grundlage zu verschaffen. Für alle mit Immatrikulationsbescheinigung unter euch: er hat aus diesem Grund eine hermeneutische Aufarbeitung der Genealogie der Skateboardräume betrieben. Wir haben uns trotzdem verkniffen, Veith in der Überschrift des Interviews mit Dr. Skatepark zu betiteln. Erstens weil es cheesy wäre und zweitens, weil das von ihm vorgelegte Buch noch weit mehr Themen behandelt und sich etwa auch mit Olympia auseinandersetzt. Und damit, warum sich Skateboarding nicht so richtig versportlichen lassen will (Hier gibt’s eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Thesen im Buch).

Hi Veith, was war für dich der Grund die Doktorarbeit zu schreiben?

Die Planung von Skateparks hat nach wie vor eine sehr unterschiedliche Qualität der Gestaltung, um das mal ganz vorsichtig zu sagen. Es scheint, als ob vielen Beteiligten das kulturelle Verständnis fehlt. Dieses Buch soll einen Beitrag zur besseren Verständigung liefern und ganz konkrete Lösungsansätze aufzeigen. Die Kernaussage der Arbeit ist dabei: Wenn man Skateparks gestaltet ist es ganz wichtig, das Soziokulturelle zu beachten.

Wer ist hauptsächlich die Zielgruppe des Buches?

Im Grunde richtet sich das Buch an alle, die Lust haben sich mit Skateboarding auf einer tieferen Ebene zu beschäftigten. Der Hauptverwendungszweck ist nach welchen Prinzipien man Räume für Skateboarding gestalten sollte. D.h. das Buch wendet sich ganz besonders an alle Personen und Organsiationen, die an der Gestaltung von Skateparks beteiligt bzw. interessiert sind. Aber da ich mich als Grundlage für meine Skate-Raum-Theorien umfangreich mit Skateboarding als soziale Praktik beschäftig habe, habe ich auch Aspekte untersucht, die weit über die Planung von Skateparks hinausgehen, wie die Olympia-Diskussion, den aktuellen Stand der weiblichen Teilnahme, die Kommerzialisierung von Skateboarding, Überlegungen zur Perspektive von Street Skateboarding um nur einige zu nennen.

"Wenn man Skateparks gestaltet ist es ganz wichtig, das Soziokulturelle zu beachten."

Wie siehst du denn die Entwicklung von Skateparks?

Wenn man einen Skatepark begreift als die verräumlichte Idee von Skateboarding, dann ist es wichtig, dass man die Idee von Skateboarding trifft. Die Frage ist natürlich: Was ist denn die Idee von Skateboarding? Meiner Meinung nach ist die charakterisiert durch zehn Merkmale, die sich durch eine historische Skateboard-Raumrekonstruktion zeigen lässt. Es fällt auf, dass innerhalb des Entwicklungsmusters von gefundenen Räumen, z. B. Street Spots, über Zweckräume in Skateparks bis zu Contest Parcours, Skateboarding etwas Eigentümliches hat, dass es immer wieder auf das Subkulturelle zurückfällt. Beispielsweise wäre es ja logisch, Halfpipe statt Bowl bzw. Park in die Olympischen Spiele mit aufzunehmen, aber das hat sich sportlich progressiv vor die Wand gefahren. Immer wenn sich etwas progressiv so ausreizt, dann erreicht es irgendwann eine gläserne Decke und geht nicht wirklich weiter. Nach einer bestimmten Zeit hat sich eine kleine, unnahbare Elite herausgebildet. In Analogie sehen wir dieses Phänomen jetzt auch im versportlichten Streetskating bzw. Street League. Die Downsections mit Rails und Ledges haben einen hohen Grad der Standardisierung erreicht und das gesamte Terrain ist auf die Einzel-Trick-Progression ausgerichtet. Man darf nicht vergessen, dass Progression grundsätzlich ein sehr wichtiger Aspekt in Skateboarding ist, aber wenn sich das Skating eindimensional darauf zuspitzt, dann dauert es nicht lange bis es sich erschöpft. Immer wenn das in der Vergangenheit passiert ist, hat Skateboarding sich subkulturell neu erfunden. Im Bezug auf Halfpipe war das das Park Terrain. Das grenzt sich durch Kreativität, Vielfältigkeit und Flow von der Halfpipe ab. Mit der vertikalen Deepend Section ist es quasi die subkulturelle Wiedergeburt des Vert Skating. Hier geht es mehr darum das Terrain in seiner Vielfältigkeit auszureizen. Deshalb hat zuletzt auch Oski gewonnen, der geradezu paradigmatisch für Kreativität, Style, Spontanität und Unberechenbarkeit steht. Diese Kreativität scheint sehr wichtig für Skateboarding zu sein, was sich dann eben auch im Terrain widerspiegelt. Im Unterschied zur fast schon berechenbaren, logischen Trick-Progression ist das Kreative unberechenbarer, individueller und personengebundener.

Als die Street League groß wurde, wurden ja auch die Plaza Skateparks von California Skateparks weltweit zur Qualitätsnorm, was auch hier zu Vereinheitlichung geführt hat.

Am Anfang waren Street League und Berrics ja noch cool bzw. etwas Neues. Vom Terrain war das der perfekte amerikanische Street Plaza, den damals fast jeder skaten wollte. Es gibt vermutlich nichts, was die Versportlichung des progressiven Streetskateboarding derart vorangetrieben hat, wie Street League. Ab einem bestimmten Punkt ist das Ganze gekippt und wurde langweilig, vorhersagbar und irgendwie unsympathisch. Dieses Ungleichgewicht des versportlichten Streetskateboarding hat die Skateszene mit einer subkulturellen Gegenbewegung ausgeglichen. Mehr noch ist meine These, dass das rein progressive Streetskateboarding kulturell von der Skateszene zunehmend entwertet wird. Und wenn eine Seite kulturell entwertet wird, wird eine andere aufgewertet, das ist dieser Paternoster-Effekt. Mittels meiner historischen Skate-Raum Rekonstruktion lässt sich das gut belegen.

"Das Ungleichgewicht des versportlichten Streetskateboarding hat die Skateszene mit einer subkulturellen Gegenbewegung ausgeglichen. Mehr noch ist meine These, dass das rein progressive Streetskateboarding kulturell von der Skateszene zunehmend entwertet wird."

Du hast ja das Sozio- oder Subkulturelle bereits erwähnt. Was meinst du damit genau?

Als Analogie zum Habitus des Menschen, der ja stark davon geprägt ist, was eine Person in seiner Kindheit erlebt, kann man sagen, dass sich auch Skateboarding immer wieder auf seine stark subkulturell geprägten Geburtsstunden – 70er Jahre für Transition und 90er Jahre für Streetskating – zurückbesinnt. Dieser Habitus hat die Identität von Skateboarding bis heute geprägt. Skateboarding zieht sich immer wieder auf das Subkulturelle zurück und man kann das eben daran sehen, was an Skate-Räumen bevorzugt wird. Die DIY-Bewegung ist hier nur ein Anzeichen. Bei einem Skateparkbau sagen neun von zehn Skatern nicht, sie wollen da ein großes Stufen-Set stehen haben, um für Street League trainieren zu können, sondern die wollen mit den Homies Spaß in einem coolen, flowing Park haben.

Denkst du Skateparks können so gut werden, dass sie die Kreativität behindern, weil alle dann nur noch im Park hängen?

Außer in Ausnahmestädten wie z.B. Barcelona findet auch Streetskating hauptsächlich in Skateparks statt, aber ich bin da nicht so kulturpessimistisch, dass Skateparks dazu führen, dass man sich nicht mehr auf Street Mission begibt. Aufstrebende Skater*innen sind gewissermaßen gezwungen Street Footage abzuliefern. Wir alle wissen, dass du als ein viel coolerer/e Skater*in giltst, wenn du in der Straße ablieferst, als wenn du im Skatepark der Handrailkiller bist. Und um dir dieses – nennen wir es subkulturelles Kapital anzueignen, musst du den Skatepark verlassen und gefundene Räume mit deinen Skills und Kreativität bespielen. Man kann diese Besonderheit als Teil der subkulturellen Eigenlogik von Skateboarding bezeichnen.

Und was hältst du davon, dass man Skateparks baut, mit möglichst großen Rampen drin, damit die Kids da quasi reinwachsen?

Das ist ein Misskonzept der pädagogischen Idee mit seinen Aufgaben zu wachsen. Was da vergessen wird ist, man wächst nur mit den Aufgaben, die man sich auch selbst zutraut. Dann hast du vielleicht von zehn einen gnarly Dude, der sich zutraut das zu bewältigen, aber dürfen die Anderen keinen Spaß haben? Zu krasse Parks sind etwas für Eliten und wirken exkludierend. Ich verstehe die Idee, dass man sich Skateboarding “verdienen” muss, aber dafür muss man nicht zwangsläufig Monster bezwingen, sondern kann sich ja auch den ganzen Tag im Flat das Board ins Schienbein hauen – da braucht man auch Commitment für. Das Skate-Terrain sollte stufenartig aufgebaut sein, sodass jeder seine/ihre Challenge findet. Das gilt natürlich auch für die, die besonders gut fahren, die sollen selbstverständlich auch ihre Obstacles bekommen. Bei Street genauso wie in Transition Terrains.

(links) Positionierungsmodell der Skateboardraumtypen / (rechts) Skateparkterrain

Wenn nicht jeder einbezogen wird bleiben am Ende ja nur selbstgebaute Elfenbeintürme, die dann kaum jemand mehr nutzt.

Ein gutes Beispiel ist auch Megaramp, das ist ja völlig losgelöst von der Teilhabe der Skateboardkultur. Man sieht das und hat irgendwie Respekt davor, aber dass das jetzt jemanden inspiriert sich in einem Woodward Camp mit einer Megaramp anzumelden passiert vermutlich eher selten. Dass so was gezeigt wird, muss nicht bedeuten, dass die Skateboardkultur sich da gerade bewegt, sondern kann auch daran liegen, dass einfach ein Sponsor das mit Geld bewirft, es als TV-Format bei X Games zeigt und damit einen Scheinriesen erschafft, der dadurch als relevant erscheint. Ende der 90er war Halfpipe Skaten z.B. wieder relativ populär, aber wie viele Leute gab es denn, die tatsächlich Halfpipe geskatet sind? Das ist vor allem durch die X Games popularisiert worden, obwohl die Beteiligung der Skateszene im Vergleich zu Street zwar größer als Anfang der 90er Jahre, aber insgesamt doch weiter marginal war.

Heutzutage fängt das ja wieder an, aber eben anders. Ishod und Oski und so fahren ja mittlerweile padless in kleineren Halfpipes und machen da halt eher Basics, statt 540s.

Ich finde das ist eine interessante Variante des Halfpipe Skating. Vielleicht hätte die Halfpipe so eine echte Chance sich neu zu erfinden, eher im nostalgischen DIY-Style, anstatt als riesige versportlichte X Games Vert Ramp, zu der kaum jemand einen Bezug hat und die die meisten eher abschreckt.

Bietet die Planung für Skateräume eigentlich nicht auch noch viel mehr Potenzial für Neues?

Ja, die Planung von Räumen für Skateboarding ist ja eigentlich schon viel weiter als in einen abgesteckten Raum Skateparkterrain zu bauen.

Etwa was Leo Valls in Bordeaux macht.

Genau, ich habe das in meinem Buch zusammengefasst unter Shared Spots – legalisierte oder modifizierte Street Spots integriert im öffentlichen Raum. Multifunktionsorte an denen man etwa sitzen kann, aber an denen man auch skaten darf. So was wie der Landhausplatz in Innsbruck.

"In manchen Städten kriminalisieren Skateparks auch sicher real Street Spots, weil das Argument dann ist: Wieso skatet ihr da? Dort ist euer Platz, da haben wir jetzt viel Geld für ausgegeben. Dieser Effekt ist in verschiedenen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden."

Ist das die Zukunft von Skateparks?

Das wäre eine romantische Vorstellung, nachdem Skateboarding aus dem Stadtleben in Skateparks eingeschlossen wurde, jetzt wieder Skateboarding zurück in den öffentlichen Raum zu bringen. Kein Skatepark wird je so cool wahrgenommen werden, wie ein Street Spot. In manchen Städten kriminalisieren Skateparks auch sicher real Street Spots, weil das Argument dann ist: Wieso skatet ihr da? Dort ist euer Platz, da haben wir jetzt viel Geld für ausgegeben. Dieser Effekt ist in verschiedenen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden. Manche Skater*innen freuen sich auch, wenn sie einen abgegrenzten Skatepark für sich haben und manche Städte haben gar nicht den nötigen urbanen Raum und es braucht einen Skatepark, um überhaupt skaten zu können. Nicht zu vergessen, dass es ja auch noch die Tranny-Fraktion gibt. Wenn man also schon Skateparks baut, dann kann man auch versuchen die so gut wie möglich zu gestalten. Mir geht es jetzt nicht darum wie kann man bestmöglich das Gehege einrichten – das ist ja auch eine Kritik – sondern wie lässt es sich in größerem Zusammenhang denken? Also kann Skateboarding vom abgetrennten Zweckraum zurück in die Stadt re-integriert werden? In Malmö oder Bordeaux gibt es dafür eine ganze Reihe von Beispielen. Aber sobald du anfängst Skateboarding in den öffentlichen Raum zu planen gibt es viel mehr Konfliktpotenzial mit den anderen Stadt-Nutzer*innen, als wenn man Skateboarding hinter einen Zaun in einen Skatepark einschließt. Die Städte sind da vom Verständnis noch sehr weit weg und ohne dass jemand sich dafür einsetzt, wird da nichts passieren. Auch ein Skatepark wird in den allermeisten Fällen ja nur auf Bürgerbegehren gebaut. Es ist sportpolitisch nicht verankert, dass es eine bestimmte Anzahl von Skateparks geben muss. Auch in der Spielplatz-Bedarfsplanung haben Skateparks bisher keinen festen Platz. Ein Skatepark setzt fast immer Engagement und einen langen Atem voraus. Zwei bis drei Jahre sind Minimum, bis zur Eröffnung. So was dann noch im öffentlichen Raum, mitten unter Passanten zu versuchen… Die Entscheider*innen in der Stadt sind keine Risk-Taker, die wollen einfach nur keine Verfahrensfehler machen und so ein Shared Spot ist, was die soziale Verträglichkeit angeht, hoch sensibel und voraussetzungsvoll. Trotzdem halten wir von Landskate an der Idee weiter fest und planen gerade mit der Stadt Köln zusammen den ersten Shared Spot. In Köln ist es so, dass die Szene ein ganz besonders gutes Verhältnis zur Stadt hat, was dieses Projekt überhaupt erst möglich macht.

Welche Rolle kann Skateboarding denn in einer modernen Stadt spielen und welche Argumente helfen, Skaten in die Stadtentwicklung einzubinden?

Absolute Voraussetzung ist eine Skateszene, die einen guten Kontakt zur Stadt hat und ein langjähriges Vertrauensverhältnis etablieren konnte. Ohne das – keine Chance! Dann gibt es ja den marxistischen Aspekt zu sagen, die Stadt ist für alle da und wir wollen auch das Recht haben sie zu nutzen. Da gibt es ja auch planerische Mittel das so zu gestalten, etwa einen Skateplaza derart in die Stadt zu integrieren, dass Passanten nicht gefährdet werden. Aber Skate Spots in den öffentlichen Raum zu integrieren ist schwierig. Bisher wurden Städte eher für Autos gedacht. Mittlerweile denkt man langsam auch Fahrradfahrer*innen mit. Den Menschen als Fußgänger*in in den Mittelpunkt zu stellen, nach skandinavischem Vorbild, oder sogar als Skateboarder*innen, da scheinen wir noch lange nicht zu sein. Jedenfalls in Deutschland. Gerade liegt der Fokus der Städte eher darauf die alten Katalog-Skateparks zu sanieren und dabei die Nutzer*innen an der Planung zu beteiligen. Was ja schon mal ein erster Schritt ist.

Mit welchen Argumenten kriegt man deren Augenmerk denn dann Richtung Shared Spots?

Als Erstes muss es gelingen das Anliegen verständlich zu machen. Auch hier fehlt den Städten ein kulturelles Verständnis, warum Skater*innen unbedingt die Architektur der Stadt zweckentfremden möchten, anstatt eine extra dafür eingerichtete Sportfläche nutzen zu wollen. Als nächstes geht es dann darum der Stadt die Sorge zu nehmen, dass etwas schlimmes passieren könnte. Der Sicherheitsaspekt ist für deutsche Stadtverwaltungen das Wichtigste. Grundsätzlich ist es immer eine Frage der Perspektive. Man kann Skater*innen als Störenfriede wahrnehmen oder als “kreative Stadtmacher” als eine Bereicherung für das Stadtleben ansehen. Wenn Städte Skateboarding im öffentlichen Raum unterstützen, ist das ein klares Statement. Im Sinne der Creative City könnte das ein Aspekt des Stadtmarketings sein, mit dem sich bestimmte Städte von anderen Städten als “die coole Stadt” abheben. Ob eine Stadt bei jungen Menschen als besonders cool oder langweilig und spießig gilt, kann ein riesen Unterschied machen. Wenn du dich als kreative Stadt positionierst, dann kommen auch die hippen, kreativen Leute in deine Stadt, die zur Kreativwirtschaft beitragen können. Ein weiterer Punkt ist, dass Skateboarding nachweislich hilft Bereiche der Stadt zu beleben, also der Aspekt der Stadt-Vitalisierung. Insgesamt vermute ich allerdings, dass Skateparks nicht mehr wirklich aus der Stadt wegzudenken sind. Die Zukunft liegt eher in einem diversitären Raumangebot – professionelle Skateparks, DIY-Flächen, legitimierte Street Spots, modifizierte Shared Spots. Genauso wie alle Elemente in einem Skatepark aufeinander abgestimmt sein müssen, sollte auch das komplette Angebot an Skateflächen in einer Stadt aufeinander abgestimmt sein. Also, nicht nur die Skatepark-Konzepte, sondern auch die Skate-Raum-Konzepte.


Identitätsstiftende Merkmale von Skateboarding

Wie sieht denn das Konzept für einen zeitgemäßen Skatepark aus?

Er sollte nach dem der Stand der Technik in der Ortbeton-Bauweise gebaut werden und sich durch Individualität und Kreativität auszeichnen. Es geht nicht darum das Rad komplett neu zu erfinden, aber Gut ist es, wenn man da ein, zwei ganz besondere Obstacles drin hat und insgesamt einen einzigartigen Look schafft. Ein urbanes Flair ist wichtig. Ob ein Skatepark gut funktioniert oder nicht hängt auch mit der Lage zusammen. Also wie gut ist der zu erreichen (um so zentraler gelegen, desto besser) und wie gut ist der in die Umgebung eingebettet. Natürlich muss er auch vor allem guten Flow haben, um nur einige Punkte zu nennen. In meiner Arbeit habe ich aus der historischen Skate-Raum-Rekonstruktion zehn identitätsstiftende Merkmale von Skateboarding herausgearbeitet. Je mehr Punkte ein Skatepark davon gut erfüllt, umso besser der Park.

Kann man durch die Art der Gestaltung von Skateparks auch die Inklusion fördern?

Wenn du mit öffentlichen Geldern planst, dann bist du dazu verpflichtet die Planung am Gemeinwohl auszurichten. Und das bedeutet, dass Du möglichst viele Nutzergruppen involvieren musst, dass von jung bis alt alles dabei ist und auch für jedes Können-Niveau von Anfänger bis Pros.