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Lorenz Rammelsberg - Instant Disassembly

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Lorenz ist ein guter Freund von uns und deshalb ist es uns eine ganz besondere Ehre, sein neues Video "Instant Disassembly" zu hosten. Da dieser Begriff zwar abstrakt, aber ein zentrales Element des Videos ist, haben wir ein kurzes Gespräch mit ihm gehabt, wie wir privat schon einige hatten. Schaut euch die hammer Spot-Auswahl des Berliners sowie seine spezielle Art, sie zu skaten an und lest das Interview gleich danach.



Hey Lorenz! Wenn man deinen Part schaut, fällt einem öfters die "Instant Disassembly" Grafik auf. Warum taucht die auf?

Ich mach ein bisschen Kunst und die Figuren habe ich selbst gezeichnet, allerdings schon vorher und die hab ich mal irgendwann in meine Instagram-Story gepackt. Instant Disassembly ist ein Song von Parquet Courts. Wenn man das wörtlich übersetzt heißt es ja sowas wie "Sofortige Demontage" und da die Figuren so wandelbar aussehen hat das gut gepasst. Mir gehts ein bisschen darum, quasi immer wieder meinen eigenen Status zu checken, mich neu zu ordnen und zu gucken ob ich gerade auf dem richtigen Weg bin.

Da die Grafik ja sehr persönlich ist, aber auch oft auftaucht: Würdest du das eher als eine Reflexion deiner selbst oder als Message nach außen verstehen?

Ich würde es nicht unbedingt als Message nach außen verstehen. Dann hätte ich ja auch sowas wie "Don't hate, medidate" nehmen können (lacht). Es ist eher so, dass das den Filming-Prozess für den Part ganz gut beschreibt. Ich bin teilweise dabei so perfektionistisch geworden, hab mich verrannt und hatte teilweise nicht mehr unbedingt so viel Spaß. Ich hab zwar was gefilmt, war aber manchmal nach der Session garnicht happy. Deswegen hab ich mich dann mal selber hinterfragt und manchmal ein Reset bzw. Update gemacht.

Das passt auf jeden Fall zu deinem Part. Die Clips, bzw. Spot- und Trickauswahl, sehen alles andere als danach aus, dass sich jemand verrennt. Wo holst du die Inspiration, Skaten durch so eine Brille zu sehen sonst noch her?

Also diese sofortige Demontage ist schon ein großes Ding. Es kommt aber auch schon daher, dass ich weiß was ich kann und überlege, was ich da rausholen kann und was man noch nicht so oft gesehen hat. Also tatsächlich einfach viel Zeit nehmen und nachdenken.

Der Part wurde ja das erste mal vor einer großen Crowd gezeigt. Wie hast du die Premiere erlebt als jemand erlebt, der sich, vor allem auch beim Skaten, viel Zeit für sich nimmt?

Ich bin ja jetzt nicht einer der viel trinkt und der Besoffene auf so einer Party ist, aber mir gibt der Austausch super viel, das feiere ich mehr als sich gegenseitig anzuschreien und sich zu sagen wie geil man ist (lacht). Also nicht, dass ich das nie gemacht hätte, aber ich find's halt nur nicht ganz so geil. Sergio war ja auch auf der Premiere neben vielen anderen Leuten die mir viel in meinem Leben geben. Mit ihm war das hammer da zu stehen und das zu sehen wofür man eine Zeit lang hart gearbeitet hat. Sein eigenes Video hatte ja auch noch Premiere an dem Abend. Deswegen hätte das für mich nicht mehr passen können eigentlich, der Abend war so perfekt wie er war.

Besoffen sein und Instant Disassembly klappt wahrscheinlich auch garnicht so gut oder?

Guter Punkt! Also wenn es hier echt nur eine kleine Message geben sollte, dann ist es, dass man sich ruhig mal Zeit für sich nehmen kann, wenn man sie braucht und nicht überall am Start sein muss.

"Ich hab zwar was gefilmt, war aber manchmal nach der Session garnicht happy. Deswegen hab ich mich dann mal selber hinterfragt und manchmal ein Reset bzw. Update gemacht."

Das kann in Berlin schon schwer fallen! Du bist ja aus dem ruhigen Kiel in die Hauptstadt gezogen. Was würdest du als Pro und Contra von Berlin nennen und wie schaffst du den Spagat zwischen hektischem Großstadtleben und Instant Disassembly?

Also das größte Pro ist auf jeden Fall die Möglichkeit sich kreativ auszuleben. In Kiel hat es mich abgefuckt, dass du, wenn du nicht komplett normal rumläufst, angeschaut wirst wie ein Paradiesvogel. Contra ist auf jeden Fall, dass man hier zwar alles machen kann und akzeptiert wird, aber eher wenig Anerkennung bekommt, weil ja hier jeder irgendwas macht. Man bekommt hier weniger Wärme und Wertschätzung. Als ich hierhin gezogen bin, habe ich aufgelegt und wollte hier viel Musik machen. Nach zwei Monaten habe ich schon gecheckt, dass das auf jeden Fall schwierig wird, wenn ich der bin, der hier das tausendste Set auflegt. Die Leute in Berlin sollten sich einfach mal mehr sagen, was man cool aneinander findet. Aber um hier klarzukommen, muss man lernen aus sich selbst heraus mit sich zufrieden zu sein und das etwas weniger an Bestätigung von außen zu koppeln. Heißt jetzt nicht, dass man nur drinnen hocken und irgendwelche Bücher lesen soll, wie z.B. (schaut rüber zu seinem Regal) ein indisches Buch über Selbstfindung oder so (lacht).

Was auch auffällt, ist, dass es in dem Video ziemlich viel Footage außerhalb von Berlin gibt. Wo hast du überall gefilmt und über was für einen Zeitraum?

Die Clips hab ich in Kopenhagen, Sizilien, Warschau und Athen, wo ich ein Praktikum für die Uni gemacht habe, gefilmt. An dieser Stelle nochmal einen Shoutout an die NGO Free Movement Skateboarding, die da geile Arbeit leisten und helfen durch Skaten geflüchtete Kinder zu sozialisieren. Ach und in Hamburg war ich zwei mal, da konnte ich dann auch Mama besuchen (lacht).

Immer wichtig! Ist Mama stolz?

Die seht den Part bei euch online! Aber danke für alles an meine Mama. Und wenn dafür Platz ist: Danke an alle Leute, die mich supportet haben. Auch an die Leute, die mich gefilmt haben und so eine Geduld mit mir hatten. Ich hoffe, dass ich das in irgendeiner Form zurückgeben kann!