Käsespätzle und Sieben Schwabenteller – dieses Angebot ist in der Stuttgarter Gastronomie bekannt. Smoothie Bowls dagegen mussten sich ihren Platz erst erobern. Zusammen mit seiner Frau eröffnete Sandro Trovato 2016 LALA healthy livin und die Beiden hatten damit zur passenden Zeit die richtige Idee. Deshalb ist die Zeit zum Skaten auch etwas knapper für Troscha geworden. Mit hochschwangerer Frau zu Hause hat er sich trotzdem ein paar Stunden genommen, um uns sein Stuttgart zu zeigen. Wir können danach nur sagen, jeder Skater der noch nicht in der Schwabenmetropole war, hat was verpasst.
Ich war mit meiner Frau in Barcelona und wir sind jeden Tag in die Markthalle gegangen und haben uns irgendeinen Saft geholt. Hier hat uns das dann voll gefehlt. Dann ist das ganze Thema mit dem Fluxus aufgekommen und auf einmal ist bei denen ein Laden frei geworden und es hieß: „Habt ihr Bock?“. Dann haben wir innerhalb von zwei Wochen einen Businessplan geschrieben. Der Rest ist nach und nach gekommen. Der Laden hat sich seit der Eröffnung auch komplett verändert. Wir hatten am Anfang nichtmal ’ne Karte. Zwei Jahre haben wir das dort im Fluxus dann gemacht und jetzt sind wir hier in der Breuninger Pop-up Fläche, aber haben schon was Dauerhaftes in Aussicht.
Wir haben einfach Bock auf gesundes Essen. Wir essen aber privat genau so mal Pizza. Wir sind auch keine Veganer, sondern für uns gehört auch ein gutes Stück Fleisch zu einer gesunden Ernährung. Das ist das Konzept dahinter und ich find das besser als irgendwas so voll straight edge zu machen.
Wir haben angefangen mit Smoothies, dann ist es dieses Thema mit den Smoothie Bowls aufgekommen, da waren wir die ersten in Stuttgart. Und momentan erweitern wir gerade auf Handelsware und Saftkuren.
Ja voll. Es hat auch einmal ein Catering bei uns angefragt und dann ist das so durch die Decke gegangen, dass wir mittlerweile auch viel für Porsche und Mercedes machen.
Aktuell haben wir sechs Angestellte und wenn unserer richtiger Laden eröffnet wird, werden es auf jeden Fall deutlich mehr.
Ne. Wir haben halt beide in der Gastronomie gearbeitet, das war’s. Wir hätten auch nie gedacht, dass wir irgendwann mal Gastronomie machen.
Ja genau. Sich reingelesen, ein bisschen ausprobiert, einfach mal ein paar Früchte zusammen geschmissen und geschaut ob es schmeckt.
Wir haben alle Rezepte selber geschrieben. Wir haben auch Energybowls. Da hat meine Frau sich ein eigene Rezepte ausgedacht, die auch mega gut ankommen. Die werden auch ganz anders gemacht, als sie eigentlich gemacht werden. Ich weiß nicht wie sie da drauf gekommen ist. Die hat da ein Händchen für.
Sandro stammt ursprünglich nicht aus Stuttgart. Er hat sich erst über die schwäbische Provinz langsam an die Metropole angenähert und ist deshalb auch vorher für andere Shops gefahren. In Stuttgart angekommen, war er dann aber schnell Teil der Arrow & Beast Crew.
Ja, auf jeden Fall. Ich mein es gibt hier schon so mehrere Crews, aber die sind alle down miteinander. Die machen schon alle ihr eigenes Ding, aber wenn man sich trifft, dann sind sie aber doch alle miteinander down und man skatet zusammen.
Zentral gelegen, nur wenig Meter vom Arrow and Beast entfernt, findet sich der aktuelle Mainspot in Stuttgart. Aber nur ein paar Meter pushen und ihr werdet unzählige weitere Spots in der Innenstadt entdecken.
Das hier ist der Mainspot. Hier trifft man immer jemanden. Sobald schönes Wetter ist, braucht man sich nicht verabreden sondern man kommt einfach hier her und kann Spaß haben. Früher war es das Ei, jetzt ist die Paulinenkirche der Spot.
Man hat es einfach gemacht und als das Ei weg war, war das hier der neue Spot und dann sind wir hier immer her gekommen. Dann hat eine Jugendorganisation der Kirche das erlaubt. Irgendwann kam schließlich NB# und hat die Curbs oben drauf gemacht. Es gab da eigentlich nie Stress. Wenn es Stress dort gab, dann war es meistens mit irgendwelchen Alkoholikern, wenn die im Sommer in der Ecke rumhingen und dementsprechend auch ziemlich viel Polizeitraffic ist.
Die kontrollieren auch komischerweise mehr die Skater als die Alkis die da abhängen.
Ich hab schon ein paar Aktionen gehabt, wo ich gedacht hab: „Alter was geht denn jetzt ab?“. Wo Zivicops gekommen sind und Torsten [Frank] das komplette Auto auseinander genommen haben, obwohl eigentlich gar nichts war. Und dann noch so richtig frech den Flugdrachen seiner kleinen Tochter zerrissen haben. Hier sind schon Dinge vorgefallen, wo ich mir gedacht hab: „Das kann eigentlich nichtmehr normal sein.“ Aber man macht halt auch nichts dagegen, das ist das Problem. Man beschwert sich trotzdem nicht.
Es ist halt cool mit der Jungendorganisation, die haben ja auch noch Sachen dazu gestellt.
Da ist mittlerweile mega der Bust. Die einzigen die sich dort beschwert haben sind die Leute in den Büros. Klar, mit dem Lärm kann man auch nicht arbeiten. Aber dass man dann halt wenigstens im Sommer ab 18 Uhr, wenn die ganzen Büros Schluss haben, skaten könnte. Solche Begrenzungen würden wir auch einhalten. Das versteht die Stadt aber einfach nicht, dass geregelte Zeiten mehr Sinn machen bei Skatern, als wenn man ein komplettes Verbot ausspricht. Denn dann kommen die halt auch mittags, wenn es die Büroleute stresst.
Ja, du hast hier mega viel und erreichst eigentlich alles mit dem Board. Ich würde jetzt nicht sagen „Ein kleines Barcelona“, aber du kannst schon von Spot zu Spot pushen. Es gibt schon echt vieles in der Stadt und halt natürlich auch nochmal vieles außen rum, wo man mit dem Auto hin kann.
Da es im Begriff war anzufangen zu regnen haben wir uns nicht den krassesten Downhill gesucht, sondern eher den nächstegelgenen. Aber Stuttgart besitzt so viele unterschiedliche Straßen, die einen bergab vom Rand ins Zentrum tranportieren, da kann jeder für sich die perfekte Abfahrt finden.
Ja, es hat sich schon mehr und mehr entwickelt. Die jüngere Generation hat mehr Bock drauf gekriegt. Mittlerweile geht man nach Botenheim in den Skatepark und Abends läuft man ein Stück hoch und von da aus kann man dann bis in den Stadtkern Downhill fahren.
Fast egal wo man wohnt, kann man immer mit dem Board in die Stadt rollen. So fahr ich auch jeden Tag zur Arbeit. Ist schneller.
Genau, das ist halt einfach richtig geil.
Ne, das würde ich jetzt nicht sagen. Es gibt halt welche, die gehen zu ’nem Aussichtspunkt. Da kannste über die ganze Stadt gucken und da fährst du ’ne viertel Stunde Downhill in die Stadt zurück. Die fahren halt mit dem Bus hoch, hängen kurz ab, chillen in der Sonne und fahren dann runter.
Bei unserem Besuch war das Wetter zum chillen nicht wirklich einladend. Aber stell dir das Ganze hier mit Sonne vor, bei sommerlichen Temperaturen und einem Kaltgetränk in der Hand. Kann man aushalten.
Hier ist ein cooler Hangout Spot für den Sommer. Von Punks bis zu Proleten sind alle Leute da. Viele Skater kommen nach dem Skaten her und chillen noch zusammen. Auf der anderen Seite des Teichs an der Kirche war auch mal einer der geilsten Skatespots. Aber irgendwo wohnt jemand, der sofort die Bullen ruft wenn man mit dem Skateboard nur in die Nähe der Curbs kommt. Da hatten wir auch schon richtig Stress deswegen. Also ich darf mich da auf jeden Fall nicht mehr blicken lassen. Soviel ich mitbekommen habe, wurden auch schon welche angezeigt, die mussten dann die Stangen an den Curbs neu lackieren.
Ne, also hab ich zumindest noch nie gesehen. Ich weiss nur, dass Fitschi hier mal ’nen Drop In gemacht hat und das Board dabei rein ist. Dann musste das jemand rausholen.
Da sind richtig viele Fische drin. Mega viele Schildkröten hat’s hier auch. Die chillen immer am Rand, den ganzen Tag in der Sonne.