Die Idee hinter Untergrund war es, Skater an den Spots ihrer Heimatstadt zu zeigen. In Kilians Fall also in Zürich. Doch kaum ging es mit dem Projekt los, wurde er zu einem der europäischen Durchstarter und es hieß Contest hier, Demo da, filmen dort. Kilian reiste quer durch die Welt und war nur noch selten Zuhause in der Schweiz anzutreffen. Dazu sammelten sich immer mehr andere Projekte auf seiner To-Do-Liste – doch Kili blieb gelassen. Egal wo man sich gerade bei einem Event über den Weg lief, versicherte er tiefenentspannt, dass es mit dem Part läuft, lächelte mit einer Art, die Alle Zweifel wegwischt, und ging einfach weiter Skaten. Just go with the flow und alles fügt sich.
Ja, genau. Also jetzt wieder bei den Eltern. Für zwei Monate hatte ich mein eigenes Zimmer bei Aitsch-Homies gemietet, was eine gute Möglichkeit war in Zürich etwas Eigenes zu haben. War voll die gute Zeit. Aber es war nur für einen beschränkten Zeitraum, jetzt renovieren sie das Haus.
Genau, letzten Sommer hat es sich noch gelohnt. Da war ich noch viel da, aber jetzt bin ich noch bis Montag hier und dann kommen Trips und dann werde ich bis Weihnachten nicht mehr so oft hier sein.
Ich glaube, da wo es angefangen hat, war ich in Japan, in Okinawa mit Nike SB. Das war im November 2013. Danach Kalifornien, dort habe ich viel Zeit verbracht, vor allem in Long Beach und in San Francisco. Und dann haben wir mit LRG Europe viele Trips durch Lyon, Zürich, Genf und danach Stuttgart gemacht. Dann hatten wir im Sommer den Skandinavien-Trip, der war crazy. Das war glaube ich der längste Trip, durch Dänemark, Schweden und Finnland. Danach bin ich nach Hause gekommen und von da aus nach Rotterdam, für eine Woche zum Fotos machen mit Marcel [Veldman] und Fernando [Bramsmark]. Dann war ich wieder Zuhause und dann bin ich für eine Woche zum Filmen nach China und da waren noch ein paar Demos von Nike. Ende August war noch die Letting the Kids Play Tour mit LRG in Deutschland. Da war ich auch das erste Mal in Ostdeutschland, was voll geil war, weil die Leute echt cool drauf sind und eine lockere Stimmung herrscht.
Gap to Backside Lipslide
Ja genau, ich war auch noch auf zwei Trips mit Official in Südkorea und einem Mexiko-Trip vor ca. zwei Monaten. Ja, schon sehr viel gesehen von der Welt und auch so dankbar dafür. Einfach durch Skateboarding so viele Menschen kennenzulernen, fühlt sich gut an.
Das war schon immer ein Ziel, so viel, wie geht von der Welt zu sehen, viele verschiedene Kulturen kennenzulernen, Sprachen trainieren oder zu sehen, wie die Leute an anderen Orten ticken. Das ist immer sehr spannend.
Ich habe immer versucht mich daran zu gewöhnen und habe probiert, mich nicht über kleine Dinge aufzuregen. Ich versuche, mit dem Flow zu gehen und nicht in meiner eigenen Welt festzustecken. Aber was auf Tour ein bisschen schwierig ist, ist die Ernährung, weil ich in letzter Zeit sehr darauf geachtet habe, was ich esse. Aber ich nehme dann oft einfach ein paar Snacks mit und Beutel, mit so Pulver drin und Bio-Früchten.
Ich habe einmal einen Löffel von einer Hundefleisch-Suppe probiert…
Junkfood versuche ich eigentlich immer zu umgehen, aber naja… Ist manchmal nicht so einfach. Besonders wenn man nach China geht oder so. In Asien ist es ab und zu schwierig zu essen.
Ich habe einmal einen Löffel von einer Hundefleisch-Suppe probiert. Jemand am Tisch hat das bestellt und mich gefragt, ob ich probieren möchte. Ich hab gedacht: „Fuck it, probierste halt mal“, aber das schmeckt sehr komisch. Die Konsistenz war so… nicht mein Ding.
Um ehrlich zu sein, vermisse ich nie groß irgendwas. Ich probiere meine Gedanken unter Kontrolle zu halten bzw. in die richtige Richtung zu bringen und die Stadt, in der ich gerade bin, voll zu genießen und einfach glücklich zu sein, dass ich dort bin und nicht soviel an Zuhause zu denken. Klar, Familie und Freunde hätte man immer gerne dabei, aber ansonsten passt alles, was ich dabeihaben will in einen Koffer. Solange ich skaten kann, ist alles gut.
Vielleicht viel Früchte essen, viel skaten, sich viel bewegen, viel mit den Homies chillen, die Familie oft sehen… Ich les’ auch ab und zu Bücher über Lebensphilosophie und Glücklichsein und so. Das gefällt mir ganz gut darüber zu lesen und naja… Take it easy. Go with the flow and enjoy life! Einfach wach sein, völlig in seinen eigenen Gedanken abschweifen oder wirklich immer dabei sein mit den Vibes…
Frontside Feeble Grind
Also bei europäischen Events ist eigentlich immer das Nike Europe Team zusammen im Hotel und dann chillen wir auch sehr oft zusammen. Das sind meistens Fernando, Oski, Youness [Amrani] und jetzt in Kopenhagen und Berlin waren auch die anderen Homies dabei. Also Carlos Ribeiro und Yuri Facchini. Der neue Nike Teammanager Vaughan Baker ist auch ein Homie und voll der Skater. Es ist wirklich cool, mit dem abzuhängen. Und sonst, Casper Brooker ist oft dabei oder Denny Pham. Es ist cool, wenn immer die gleichen Leute da sind. Man lernt sich besser kennen und kann die Stories vom letzten Trip aufblühen lassen.
Also Berlin und Kopenhagen waren für mich ehrlich gesagt eher so relaxtes Skaten, weil da waren so viele Partys. Das war immer voll witzig. Vor allen Dingen, wenn gute Musik läuft, viel am Tanzen, Spaß haben. Get some Girls. Chillen.
[lacht] Ja, läuft ganz gut. Vor allem Finnland hat echt heiße Ladies. Echt krass in Finnland. Da sind mehr Chicas im Club als Typen und fast alle sind ziemlich heiß und dann schauen sie dich auch an und versuchen dich heiß zu machen. Crazy man. Ein Kumpel hat mir gesagt, die Männer sind da voll introvertiert und die Frauen sehr extrovertiert. Genau umgekehrt, wie es bei uns ist.
Ich war noch nie auf der Simple Session, aber hab auch immer von vielen Chicks und crazy Partys gehört.
Echt krass in Finnland. Da sind mehr Chicas im Club als Typen und fast alle sind ziemlich heiß!
Meistens ist das auch Okay. Ich hab eigentlich nie die großen Hangover, weil ich versuche immer schon im Club ein paar Wasser zwischenzuschieben. Wenn man sich besser ernährt, viel Früchte und viel Gemüse isst, dann ist das auch viel einfacher für den Körper die Giftstoffe abzubauen.
Der Plan ist von Ende September bis Weihnachten ein Apartment zu mieten mit Fernando und vielleicht Oski. Einfach in der Bay Area sein, viel skaten gehen mit Karl (Watson), um viel zu filmen für das Organika Video.
Ja, zehn Jahre, aber nach drei Monaten kommt immer die Zeit, in der ich schon wieder gerne nach Europa möchte. Die Familie und alle sehen und das europäische Leben führen.
Ich finde, in Europa ist das Leben viel einfacher zu handlen, weil alles viel näher beieinander ist. Skaten ist auch irgendwie ganz anders, ich finde, es gibt bessere Spots und in Amerika ist das schon ein bisschen schwierig gesund zu essen. Es ist schwierig, jetzt genau die Sachen herauszusuchen, aber es sind halt drei Monate und man vermisst einfach das Heimatland.
Ja sowieso. Voll. Immer, also wenn ich in Zürich bin, jeden Tag. Roll with the homies – Aitsch Gang!
Ich probiere einfach locker zu bleiben, wenn ich filme, und Spaß zu haben. Man muss auch schauen, dass der Filmer Spaß hat. Und man muss einfach sehr viel skaten. In Zürich ist es immer ziemlich easy, weil ich alle Spots kenne und es easy ist herumzukommen. Da fühle ich mich wohl und mit den Homies zu filmen ist halt auch immer das Beste. Dann klappt das eigentlich ganz gut.
Slappy Crooked Nollie Heelflip Out
Momentan ist das Hauptprojekt das Organika Video, aber dann bin ich auch noch an einem Introducing Part für Official dran, aber das wird ein kleinerer Part sein. Den filme ich mit Anthony Claravall und wir waren dafür in Mexiko. In Portugal haben wir auch ein bisschen gefilmt und am Montag gehe ich noch eine Woche nach Luxemburg und Holland.
Es ist für Ende des Jahres geplant und wird Family Trees heißen.
Klar konzentriere ich mich noch ein paar Jahre auf Skateboarding, aber dann, ich glaube so um 25 herum, will ich anfangen zu studieren. Aber bis dahin wirklich skaten und reisen. Good times.