Die ESC Basel hat sich nach einer knapp 8-jährigen Pause für dieses Jahr wieder angekündigt. Aus diesem Anlass haben wir uns den Initiator und Basler Legende Oli Bürgin geschnappt, ihn über das Event 2018 befragt und mit ihm in der Vergangenheit des ESC geschwelgt.
Die Initiative kam von der Stadt Basel. Sie wollten wieder mehr Sport Events in der Stadt und haben sich besonnen, das es vor 8 Jahren eine Skateboard Europameisterschaft in Basel gab, die 10 Jahre lang stattgefunden hat. Dann haben Sie mich kontaktiert und gefragt was es brauchen würde um das Event wieder stattfinden zu lassen. Wir haben uns getroffen und die Grundlagen gelegt und schlussendlich haben sie gemeint sie hätten Bock die Sache finanziell zu unterstützen und dass sie es super finden würden, wenn ich wieder was in der Richtung organisieren würde.
Absolut! Auf der anderen Seite haben wir einen relativ guten Draht zur Stadt in Bezug auf Skateboarding. Die Leute im Sportamt sind sehr aufgeschlossen helfen auch immer wieder bei Projekten, wie der Rettung eines Indoor-Skateparks.
Jein, also ich kann mir vorstellen das der Impuls für einen Euro Skateevent mit der Olympiade zu tun hat. Ursprünglich war der Gedanke bzw. eine Frage der Stadt, könnte man das so wiederbeleben, dass es dann die offizielle Kontinental-Qualifikation für Europa wäre. Aber von diesem Gedanken haben wir uns vorerst wieder distanziert. Man weiß ja auch noch nicht wie diese Qualifikationen ablaufen werden. Es ist einfach noch zu vieles unklar um den Gedanken weiter zu verfolgen.
Wir haben 2010 das 10-jährige Jubiläum gefeiert und bewusst gesagt wir machen Pause. Das ging von mir aus, weil ich einfach mal einen Sommer wollte, in dem ich etwas anderes mache, als einen Skateboard Contest zu organisieren. Dann haben wir es 2012 wieder versucht und mit den Sponsoren angefangen zu verhandeln. Es hat sich relativ schnell gezeigt das die Budgets einfach nicht mehr da sind. 2013 haben wir es nochmal probiert und es hat wieder nicht geklappt, dann haben wir es fürs erste sein lassen. Zudem haben 2012 die Chance bekommen Port Land zu bauen, das war dann auch ein bisschen der Ersatz. Hätte ich mich weiter mit ESC gebunden, wäre so etwas nicht möglich gewesen. Ich mein ESC ist geil aber es ist immer nur ein Wochenende pro Jahr und dann ist es wieder vorbei und einen eigenen DIY Skatepark zu bauen hat irgendwie vielmehr Bestand und Nachhaltigkeit. Und jetzt schließt sich der Kreis wieder mit ESC und Port Land, da wir jetzt einen Ort haben wo wir eine coole Party Abends machen können.
Grundlegend eigentlich nur weil es damals ESC – European Skateboard Championship war, denn es gab damals nix anderes oder kein vergleichbares Event das Europa auf solchem Niveau zusammengebracht hat. Den Anspruch erheben wir jetzt nicht mehr, also die Abkürzung ESC bekommt jetzt eine andere Bedeutung und wir schmücken uns nicht mehr mit dem European Championship Titel. Man könnte es jetzt eher als European Skateboarding Contest, Community oder Culture bezeichnen.
Die Pläne sind da und wir haben einen Haufen Ideen. Die Basis wird ein Street Contest sein, ganz klassisch, wie es zu vor auch im Eisstadion war. Das Abend Programm wird eigentlich komplett beim Port Land DIY stattfinden. Port Land gibt es seit 2012 und ist ein bisschen der Treffpunkt für die Basler Transition Skater. Es sind Konzerte angedacht, Musik, DJs, Skatesession und allenfalls etwas in Richtung Best Trick. Aber unbedingt in einer lockeren Atmosphäre, also kein Contest am Port Land. Zusätzlich wird es noch Side-Events geben, wir wollen einen Highest Ollie Contest machen – Danny Wainright kommt dafür als Host und das zweite Side-Event wollen wir noch geheim halten.
Lose haben schon ein paar Leute via Instagram oder Facebook gemeint sie haben Bock wieder zu kommen. Es sind tendenziell auch schon bisschen ältere Semester die vor acht Jahren schon da waren. Albert Nyberg wird kommen, Axel Crysberghs hat bock und Alex Mizurov hat schon zugesagt.
Gut da war ja klar das die Bowl abgerissen wird. Aber ja das war richtig krass. Und zwei Wochen später haben wir ja schon angefangen Port Land zu bauen. Es war zwar ein Ende aber gleichzeitig wieder ein Neuanfang.
Nö eigentlich hat es uns gehört. Wir haben das zusammen mit Pontus Alv gebaut und das ganze war damals auch eine Art ESC Nebenprodukt. Jedes Jahr hatten wir für die ESC ein Thema das wir in die Gestaltung des Events mit eingebracht haben und 2006 war unser Thema Kunst. Pontus war ein Name auf unserer Liste und mit ihm kann dann relativ schnell die Idee etwas mit Bestand beizutragen. Zu dieser Zeit hatter er die ersten DIY Beton Spots in Malmö gebaut. Schlussendlich war er zweieinhalb Wochen in Basel in denen wir den ersten Teil des Black-Cross-Bowl gebaut haben.
ESC 2010 stand unter dem Motto Geburtstag, weil wir in dem Jahr das zehnte Jubiläum des Events gefeiert haben. Wie es sich für einen richtigen Kindergeburtstag gehört, hatten wir eine skatebare Torte, Luftballons und einen Clown am Start. Irgendwann ist die Idee aufgekommen, den Siegern an der Preisverteilung Slapstick-mäßig eine Torte ins Gesicht zu schmeißen. Alle fanden’s lustig und die Bilder und Footage zaubern heute noch ein Lächeln auf mein Gesicht. 2017 hat mich die Geschichte dann nochmal eingeholt. Ich hatte als Vertreter der Schweizer Skateboard Szene Gespräche mit Swiss Olympics an denen es darum ging die Schweizer Verbandsstruktur in eine positive Richtung zu bewegen. Im Laufe der Gespräche wurde dann auch die European Skateboard Championships thematisiert und das Fazit von Swiss Olympics war, dass die ESC wegen der fehlenden Anerkennung durch ein Skateboard Verband keine offiziellen Europameisterschaften waren, sondern eher ein Spaß Event mit einer Tortenschlacht am Ende… So viel von mir zur aktuellen Skateboarding vs. Olympia Diskussion.
Das war ein riesen Thema so um 2004,5,6 rum. Die Duftsäcklis so hießen die damals, da hat irgendeiner eine Gesetzeslücke entdeckt, die es ermöglichte legal Gras zu verkaufen. Die Duftsäckchen wurden dann unter dem Vorwand verkauft, dass man sich die Dinger unter das Kopfkissen legt. Aber in Wirklichkeit hat natürlich jeder das Säckchen sofort aufgerissen und sich einen Joint gebaut. Und ich glaub das hat auch seinen Teil zum Erfolg des ersten ESC beigetragen. Kurze Zeit gab es angeblich sogar in Basel mehr von diesen Säckli-Shops als Bäckereien. Also konnte man praktisch an jeder Ecke Gras kaufen.