Leica machen nicht nur feine Kameras, die sich jeder Fotograf nur zu gerne über die Schulter hängen würde, sie arbeiten auch mit einigen Fotografen aus der Skateszene zusammen. Einer davon ist French Fred und der ist nun Teil einer Ausstellung in der Leica Galerie Frankfurt, die sich Skateboarding und Surfen widmet. Von 01. Juli bis 27. August gibt es "Cruis ’n Elements" in Frankfurt zu sehen. Wir haben Fred dazu ein paar Fragen gestellt.
Hi Fred, du bist offizieller Leica-Fotograf, richtig? Wie bist du mit Leica in Kontakt
gekommen und wie gestaltet sich eure Zusammenarbeit?
Es ist eher eine Zusammenarbeit die mit der Zeit gekommen ist. Ich hab keinen Vertrag mit Leica, obwohl es anfangs geplant war. Es begann alles 2013 mit Red Bulls „Illume“ Fotowettbewerb bei dem Leica Partner war. Da ich die erste Ausgabe des Wettbewerb 2007 gewonnen hatte, wurde mir Leicas neue M Monochrom Kamera geliehen, um damit Fotos für den Wettbewerb einzureichen. Die Abmachung dabei war, dass ich die Kamera behalten könne, sollte ich ein Foto unter den Top 50 platzieren. Das hab ich in den vorherigen Ausgaben immer geschafft aber diesmal kam ich nur unter die Top 250, also musste ich die Kamera zurückgeben. Doch die gesamte Zeit, in der ich die Kamera hatte, fotografierte ich so viel wie möglich um Material zu haben, das ich Leica zeigen könnte. Ihnen gefiel es ziemlich gut und nach einiger Zeit meinten sie, ich könne die Kamera behalten. Ich hab weiter viel damit fotografiert, was zu mehr Projekten mit ihnen führte.
Wie letztes Jahr, als sie mich beauftragten mit ihrem brandneuen SL Kamerasystem Bilder für den Launch der Kamera zu schießen. Ich fühle mich wahnsinnig geehrt, dass meine Fotografie so eine große Bedeutung für sie hat, dass sie so auf Skateboarding stehen und mir dabei absolute Freiheit geben.
Brandon Westgate – The Flume
Du bist einer von sechs Fotografen der „Cruise 'n Elements“ Ausstellung, in der Leica Gallerie Frankfurt. Um was geht es in dieser Ausstellung?
Es ist eine Gruppenausstellung mit Skateboarding wie auch Surfing und Fotografen aus verschiedensten Generationen. Zum Beispiel wird es bis in die Siebziger zurückgehen, mit den berühmten Bildern von Hugh Holland.
Welche deiner Fotos werden gezeigt?
Eine Auswahl meiner ausdrucksstärksten Fotos, welche mit der M Monochrom geschossen wurden. Einen anderen Teil habe ich mit der SL in Los Angeles aufgenommen. Ich werde jedoch nicht nur Skateboarding zeigen, sondern auch grafische, atmosphärische Bilder ausstellen, die Teil der gleichen urbanen Umwelt wie Skateboarding sind.
Nassim Guammaz – Backside Smithgrind
Was hast du sonst für die nächsten Monate geplant?
Das Wichtigste wird dieses Jahr der Release meines ersten größeren Buchs, welches über Thomas Campbell's
„Um Yeah Arts“ veröffentlicht wird. Ich bin wirklich begeistert davon, es zeigt meine gesamte fotografische Karriere. Es wird durchweg schwarz und weiß, mit einer Mischung aus Skateboarding und anderen Sachen. Die Ausstellung wird einen kleinen Einblick geben, wie das Buch aussehen wird. Ich kann euch den Titel verraten: „Attraper au vol“ (dt. "Beim Klauen erwischt werden"). Ja, es ist auf französisch! Ich habe das Privileg, dass Anton Corbijn das Vorwort schreibt und es war wie Weihnachten für mich als er es machte. Er ist einer meiner Helden! Er ist wie ich sowohl Filmemacher als auch Fotograf. Und Leica wird meine Arbeiten nochmal ausstellen, diesen September an ihrem Stand auf der Photokina in Köln. 2016 läuft echt gut bis jetzt. Meine harte Arbeit über all die Jahre zahlt sich aus. Das Fotografieren war nämlich nicht immer einfach.
Viele Jahre kamen meine Arbeiten nicht bei den Magazinen oder Firmen an. Es war eben eigen aber ich bin dabei geblieben, was mir half etwas aufzubauen. Deshalb empfehle ich nicht Trends zu folgen oder sich zu sehr an kommerziellen Aspekten zu orientieren. Niemals Kompromisse einzugehen verlangt Hingabe, aber es ist unbezahlbar.